Purtschellerhaus 2025

von Franz Rodler

Anfang August fand unsere Bergtour in den Berchtesgadener Alpen, aufs Purtschellerhaus, statt.

Petrus meinte es gut mit uns und bescherte uns bombiges Bergwetter. Wie schon 3 Wochen zuvor auf der Passauer Hütte war es trocken und warm. Manchen zu warm. Wir starteten um 6 Uhr am Gutsbräu Parkplatz und kamen trotz Reiseverkehrs einigermaßen gut durch so dass wir planmäßig unsere Tour vom Parkplatz Ofnerboden von der Rossfeld Panoramastraße in Richtung Kehlsteinhaus starte konnten. Nach nicht mal 2 Stunden und fast 6 Kilometer hatten wir schon rund 700 Höhenmeter geschafft. Gut 1 Stunde schneller als angeschrieben haben wir uns dann erst mal was zu trinken gekauft. Für die nächsten Stunden gab es nur noch das was wir selber getragen haben und was für manche nicht ganz gereicht hat.

Naja, auf alle Fälle gab es bei unserm ersten Gipfelkreuz auf dem Kehlstein noch eine Menge Touristen und wir wollten schnell weiter da das Gipfelfoto schließlich auf dem Hohen Göll gemacht werden soll. Aber zuerst wartete da noch der Mannlgrat Klettersteig auf uns. Schwierig war er nicht, obwohl er teilweise ein wenig ausgesetzt gewesen ist. Er war landschaftlich sehr schön da man dauernd die Kammseite gewechselt hat und einmal ins Salzachtal und dann wieder in Richtung Königsee und Watzmann blickte. Manche von uns sind zuvor noch keinen Klettersteig gegangen, bei manchen war es schon ein paar Jahre her. Der eine musste also erst mal Vertrauen zu sich und zu seinem Klettersteigset finden, der Andere die Routine. Der Klettersteig hat uns mehr Zeit gekostet als gedacht, und so haben wir nach 2,5 Stunden zwar eine schöne Strecke hinter uns gebracht, aber durch das ständige auf und ab im Klettersteig, nicht wirklich Höhenmeter gemacht. Die kamen dann nach dem Ausstieg aus dem Kamin am Ende des Klettersteiges. Nicht mehr schwierig und ohne Klettersteigset ging es dann hoch zur Abzweigung zum Hohen Göll. Von links kam der Schustersteig vom Purtschellerhaus hoch und nach rechts geht’s noch weitere 300 Hm hoch zum Hohen Göll. Gehzeit zum Göll waren noch 1,5 Std. angeschrieben. Und zum Purtschellerhaus waren es noch 2 Stunden. Wären wir also alle noch fit gewesen und ausreichend zum trinken dabei, hätten wir noch mit gut 5 Stunden Gehzeit rechnen müssen bis zu unserm Ziel, dem Purtschellerhaus. Nur war es mittlerweile schon kurz vor 16 Uhr und fit, naja, waren nicht mehr alle.

Wir beschlossen daher den Göll an diesem Tag rechts liegen zu lassen und zum Purtschellerhaus abzusteigen. Über den Schustersteig ging es dann runter und wir hatten das Ziel fast immer in Sicht. Nur kam die Hütte irgendwie nicht wirklich näher. Ja, es waren ja auch 2 Stunden Gehzeit angeschrieben und mit der Kraxelei macht man halt nicht richtig Meter. Zum Abendessen wird’s hoffentlich reichen dachten alle. Im Zweiflsfall gibt’s die Reste aus dem Rucksack! Aber, um kurz nach 18 Uhr waren dann alle auf der Hütte und wir bekamen noch was warmes zu essen. Auch wenn vorher erst mal der Durst gestillt werden musste. Der war nämlich schlimmer als der Hunger.

Nach dem Abendessen bezogen wir dann erst mal unser Matrazenlager bevor wir uns dann nach einer kurzen Katzenwäsche noch in der Stubn mit der Bedienung zusammengesetzt haben einen nette Abend verbracht haben. Zur Bettruhe um 22 Uhr gabs dann noch ein Betthupferl (Runde Schnaps) vom Vorstand. Der hatte zwar das Würfelspiel gewonnen, durfte aber trotzdem zahlen.

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück nur noch runter zum Parkplatz. Auch wenn sich ein paar bereit erklärt haben auf der Terrasse der Hütte zu warten bis die anderen vom Gipfel wieder zurück sind. Am Tag davor war diese Idee noch interessant, wollte der Vorstand doch unbedingt auf den Göll. Aber in der Früh war für diese Idee keiner mehr zu haben. Nochmal 7 Stunden rauf und runter wollten auch die Beine heute nicht. Also gings runter zu den Autos. Nach gut einer Stunde war der Abstieg geschafft und wir haben beschlossen uns den Rest der Panoramastraße noch anzuschauen wenn wir schon mal hier heroben sind. An den schönsten Aussichtspunkten blieben wir noch kurz stehen um das ein oder andere Foto zu machen bevor es dann runter ging nach Bad Reichenhall und weiter nach Hause.

Für manche war die Tour ein „einmaliges“ Erlebnis. Aber ich hoffe das im nächsten Jahr sich der Ein oder andere wieder findet und dabei ist bei den nächsten Bergtouren.

Fotogalerie:

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